29.09.16

[Rezension] Manifest Destiny 2: Insecta & Amphibia

Die Expedition von Captain Meriwether Lewis und Second Lieutenant William Clark in die unerforschten Gebiete von Amerika geht in die zweite Runde. Im ersten Teil ging es gegen gefährliche „Flora und Fauna“. Der Titel lässt erahnen, dass es dieses Mal Insekten und Amphibien sind, die für eine Dezimierung des Forscherteams sorgen. Man darf gespannt sein, welche groteske Form sie annehmen.

Als wir das Schiff mit seiner zusammengewürfelten Besatzung verließen, fuhr es weiter einen Fluss hinauf, um seine Expedition fortzuführen. Äußere Gefahren waren durch fremde Hilfe überwunden worden und man hatte neue Mitfahrer auf das Schiff aufgenommen. In einer Besatzung, die abgesehen von den beiden Leitern praktisch nur aus (männlichen) Verbrechern besteht, bieten die Neuankömmlinge Potenzial für Konflikte – besonders, wenn gleich mehrere Frauen dabei sind. Doch bevor sich diese ernsthaft manifestieren können, steckt das Schiff plötzlich fest. Knapp unter der Oberfläche des Flusses ist ein großer Steinbogen, genau wie der, den sie bereits im ersten Band entdeckt hatten. Auf der Spitze des Bogens ist das Schiff aufgelaufen.

Der Trip an Land wird unsanft von einem vom Leser bereits erwarteten Amphibium unterbrochen. Eine Art Riesenfrosch mit Tentakeln im Maul versucht die Besatzung zu fressen. Ein Teil der Mannschaft kommt an Land und versucht eine Lösung zu finden. Dort begegnen sie Rieseninsekten, die sie vor ganz neue Probleme stellen. Die Mannschaft und ihre Gäste stehen vor einem Rätsel: Wie können sie die beiden Gruppen wieder vereinen und das Schiff wieder flott machen, ohne von Insekten getötet oder dem Frosch gefressen zu werden? Die Trennung in zwei Gruppen bietet außerdem auch den zwielichtigen Mannschaftsmitgliedern die Möglichkeit, ihre dunklen Pläne in die Tat umzusetzen.

Die Geschichte bleibt über die gesamte Länge spannend und kurzweilig. Dabei gelingt es dem Comic seinem Stil treu zu bleiben, ohne sich zu wiederholen. Im Prinzip haben wir es wieder mit dem gerade anfallenden „Monster of the Week“ zu tun, doch wird die Geschichte dabei kontinuierlich weiterentwickelt. Wir erfahren mehr über die einzelnen Mannschaftsmitglieder, die Expeditionsleiter und den Hintergrund hinter der Expedition selbst. Zu guter Letzt endet der Band mit einem interessanten Cliffhanger. Die Dialoge sind jederzeit unterhaltsam und gut gemacht, und die großartigen Zeichnungen unterstützen das Gefühl, pulpiges Hollywoodkino zu erleben.

Fazit: Auch der zweite Band kann überzeugen. Er bietet genau, was er verspricht: ein pulpiges Expeditionsdrama mit Monstern. Der Erzählstil ist kurzweilig und die Zeichnungen sind toll. Mehr kann man von einem Abenteuercomic nicht erwarten

Manifest Destiny 2: Insecta & Amphibia
Comic
Chris Dingess, Matthew Roberts, Owen Gieni
Cross Cult 2016
ISBN: 978-3-86425-827-5
128 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 20,00

[Diese Rezi wurde für den Ringboten verfasst.]

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